Vortrag und Diskussion zum Thema

Staatstragender Nationalismus in etablierten Demokratien

am 20.01.19, 11.00 Uhr, in der Donnerschweerstr. 55

Auf den ersten Blick scheinen sich Nationalismus und Demokratie grundlegend zu widersprechen: Nationalismus ist gewalttätig, ausgrenzend und irrational, Demokratie dagegen rational, integrativ und lebt von gemeinschaftlichen Aushandlungsprozessen. Nationalismus heißt autoritäre und nicht demokratische Herrschaft.

Demgegenüber wird in diesem Vortrag die These vertreten, dass Nationalismus in etablierten Demokratien nicht verschwindet, sondern in einer leicht zu übersehenden, banalen Form stets präsent bleibt und zudem eine konstitutive Grundlage für die demokratische Organisation von Staaten darstellt.

Dieser Zusammenhang führt in ein Dilemma. Denn trotz alledem darf nicht übersehen werden, dass Nationalismus zugleich in seinen Grundformen antidemokratisch ist, da er notwendig mit Ausgrenzung einhergeht und ein repressives und totalitäres Potential in sich trägt.

Neben der Herausarbeitung des Zusammenhanges von Nationalismus und Demokratie soll gezeigt werden, dass der Patriotismus als vermeintlich harmloser Bruder des Nationalismus keine Lösung für dieses Dilemma bietet.