
Vorschlag für Stellungnahme zur Ukraine-Krise
Vorschlag des Linken Forums für eine Stellungnahme zur Ukraine-Krise (28.02.2022)
-
- Wir verurteilen die russische Invasion in der Ukraine.
- Unsere Solidarität und Liebe gilt denen, die in Russland und an anderen Orten der Welt gegen diesen Krieg auf die Straße gehen.
- Wir wollen den sofortigen Rückzug der russischen Armee aus der Ukraine und deren Grenzregion sowie die Beendigung aller kriegerischen Handlungen.
- Damit es kein weiteres Blutvergießen gibt, bedarf es sofortiger Verhandlungen anstatt Waffenlieferungen.
- Freie Fluchtmöglichkeiten für alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Hautfarbe aus dem Kriegsgebiet und Aufnahme der Flüchtlinge in allen europäischen Staaten.
- Beendigung der Ausdehnung der NATO statt massiver Aufrüstung als Voraussetzung für Frieden in Europa. Aktuell gibt die NATO ca. 1 Bio. US Dollar für militärische Zwecke aus, Russland 63 Mrd.
- Stärkung des internationalen Gerichtshofs - Ermittlung und Anklage vor diesem gegen alle Regierenden, die einen Angriffskrieg geführt oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. [Putin (Ukraine), Bush (Irakkrieg), Erdogan (Afrin), Salman ibn Abd al-Aziz (Jemen) u.a.]
- Aufbau einer nachhaltigen Ökonomie auf dem Gebiet der Ukraine, um allen dort eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen, anstatt zur Auswanderung gezwungen zu sein.1 Dazu gehört die Streichung der massiven Staatsverschuldung und die Entflechtung oligarchischer Strukturen.
- Einführung einer föderalen Struktur der Landesteile, wenn von der ukrainischen Bevölkerung gewünscht. Freie Abstimmung der Bevölkerung über die gewünschte Zugehörigkeit zur Ukraine oder Russland (für die entsprechenden Landesteile).
- Rücknahme aller diskriminierenden Anordnungen gegenüber der jeweils anderssprachigen Bevölkerung in der Ukraine. 2
- Verständigung zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen innerhalb der Staaten und über Staatsgrenzen hinweg.
- Für eine Welt, die nationale Grenzen und Machtblöcke nicht mehr braucht, weil die Menschen auf kooperativen Ausgleich setzen.
1. Siehe zur sozialen Situation der Bevölkerung der Ukraine die folgenden Folien
2. Zu der sogenannten Politik der „totalen Ukrainisierung" gehört die Förderung des Ukrainischen als Staatssprache. Ab 16. Januar, 2022 gilt daher: Die nationalen Printmedien sollen nur noch auf Ukrainisch veröffentlicht werden. Zwar ist Russisch nicht ganz untersagt, die Bedingungen für seine Nutzung sind jedoch schwer umsetzbar. Betroffen sind vor allem Zeitungen, Zeitschriften und Kreuzworträtsel.

Solidarische Care-Ökonomie
Gabriele Winker (per online Zuschaltung): Solidarische Care-Ökonomie (2021). Buchvorstellung und Diskussion
Vortrag und Diskussion am Sonntag, 06. Februar 2022, ab 11 Uhr als online-Treffen
Gabriele Winker stellt online in einem einführenden Input die aus ihrer Sicht wichtigsten Erkenntnisse ihres Buchs „Solidarische Care-Ökonomie. Revolutionäre Realpolitik für Care und Klima“ dar. Für sie ist Sorgearbeit ein lebensnotwendiges Fundament der Gesellschaft.
Ohne die vielen Menschen, die sich tagtäglich um Kinder kümmern, unterstützungsbedürftige Angehörige pflegen oder Menschen in Not helfen, würde diese sofort zusammenbrechen. Gleichzeitig, so ihre Analyse, werden diejenigen, die diese Arbeit übernehmen, ebenso überbeansprucht wie die Ökosysteme und ihre Stoffkreisläufe, auf denen alles Leben beruht.

Afghanistan: war da was?
Diskussion zum Bundeswehreinsatz, Folgen des Abzugs der westlichen Besatzungstruppen, aktuelle Situation
Vortrag und Diskussion am Sonntag, 23. Januar 2022, ab 11 Uhr als online-Treffen
Zum 31.08.21 wurden die letzten westlichen Besatzungstruppen aus Afghanistan abgezogen. Das Echo in der deutschen Linke war gering. Die Friedensbewegung sah sich bestätigt, dass Auslandseinsätze untauglich sind und prinzipiell unterbleiben sollten. Weite Teile der Grünen und Liberalen forderten die Aufnahme von Ortskräften und anderen bedrohten Personen in Afghanistan. Alle waren sich einig, dass der Einsatz der Bundeswehr aufgearbeitet werden sollte (was bis heute überhaupt nicht erfolgt ist). (Die Präsentation zum Termin kann hier als pdf heruntergeladen werden.) |
Bericht von Human Right Watch über die Situation nach einem Jahr Taliban Herrschaft https://www.hrw.org/de/news/2022/08/11/afghanistan-talibans-catastrophic-year-rule Webseite der afghanischen National Resistance Force (NRF) mit täglichen Meldungen: https://www.nationalresistance.org/en/ Das Programm der NRF, die in Afghanistan die Taliban bekämpft und erste Erfolge hat, kann hier nachgelesen werden: Nuristan was liberated from the Taliban!
|

Musikalische Ästhetiken des Widerstandes IV: Bob Dylan's "Chimes of Freedom"
Die alljährliche Sitzung mit Spekulatius Keksen, diesmal leider online
19.12.21, 11.00 Uhr, online-Treffen
Link für die Teilnahme nach Anmeldung unter info (at) linkes-forum-oldenburg.de
Den Text zu dem Lied Chimes of Freedom schrieb Bob Dylan 1964, angeblich auf dem Rückweg von einem Gespräch mit VertreterInnen der Bürgerrechtsbewegung der Südstaaten der USA. Für die Biographen von Bob Dylan markiert das Lied einen Umschlagspunkt – weg von den eher traditionalistisch links orientierten Künstlern der Bürgerrechts- und Friedensbewegung und hin zu eher individualistischen Liedertexten, gespielt mit elektronischer Gitarre. In der Veranstaltung soll die These vertreten werden, dass genau diese Wende nach „innen“ es Bob Dylan gelingt, einen Liedtext zu schreiben, der die Gedanken und Gefühle der Neuen Linken und die aufkommende Hippie-Bewegung zum Ausdruck bringt, indem er die Thematik von einer unilateralen Oppression der Gesellschaft durch eine Klasse („Master of War“) zu einer viele Aspekte umfassenden Sicht wendet, in der unterschiedlichste existenzielle menschliche Unfreiheitssituation sich verbinden (was dann viel später als Erfahrung der „Multitude“ versus der der „Klasse“ bezeichnet wurde).
Der Vortrag, der Text und die Übersetzung von Chimes of Freedom kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden. Besprochene Version des Stücks unter Weiterlesen.
Weiterlesen: Musikalische Ästhetiken des Widerstandes IV: Bob Dylan's "Chimes of...

Prof. em. Helge Peters: Neuere Forschungsergebnisse zum offenen und latenten Rassismus des Gefängnissystems der USA
"Massenkriminalisierung" von meist Schwarzen, Latinos und Armen
Vortrag und Diskussion am Sonntag, 12. Dezember 2021, ab 11 Uhr als online-Treffen
Mit fast 2 Millionen Menschen in Gefangenschaft sperren die USA mehr Menschen pro Kopf ein als jede andere Nation. Die Gründe dafür zu verstehen und einen Weg zur Reduzierung der Masseninhaftierung in Amerika zu finden, erfordern eine intensive Recherche und Analyse der Regierungspolitik, die das US-amerikanische Gefängnissystem auszeichnet.
Kann die weltweit größte Zahl Inhaftierter auf ein höheres kriminelles Verhalten der US-Amerikaner zurückgeführt werden? Das ist unwahrscheinlich – die Kriminalitätsrate in den USA ist vergleichbar mit der in vielen westlichen Industrienationen. Und obwohl die Gewaltverbrechensrate während der Crack-Kokain-Epidemie stieg und 1993 ihren Höhepunkt erreichte, sank sie danach stetig auf ein Tief, welches seit den 1970er Jahren nicht mehr gesehen wurde. Doch die inhaftierte Bevölkerung hat sich gleichzeitig um schätzungsweise 700% erhöht.
Weiterlesen: Prof. em. Helge Peters: Neuere Forschungsergebnisse zum offenen und...
Seite 6 von 18