22.10.17, 11.00 Uhr, ALSO Zentrum, Donnerschweerstr. 55

Die ökonomische und politische Krise in Venezuela hat alle Lebensbereiche erfasst. Bürgerliche Opposition und Regierungspartei des verstorbenen Präsident Chávez stehen sich unversöhnlich gegenüber. Der Auslöser, aber nicht der einzige Grund der Krise war der Ölpreisverfall.

In den 17 Jahren unter Chavez ist die Abhängigkeit der Wirtschaft von den Öleinnahmen weiter gestiegen. Eine klassische Wohlfahrtspolitik mit dem Erfolg der Verringerung der Einkommensarmut hatte den Vorrang gegenüber einer Transformation des ökonomischen Modells. Mit dem Aufbrechen der sozialen und politischen Widersprüche durch den Wegfall der Einnahmen aus dem Verkauf des Erdöls stellt sich die Frage, welche politischen Auswege es gibt: Erneuerung der boliviarischen Partei von Chavez in der Opposition, verfassungsgebene Versammlung zur besseren Repräsentation der ärmeren Bevölkerung in den demokratischen Institutionen oder Ausbau und Verteidigung der wirtschaftlichen und kommunalen Kooperativen?