LiFo 09.03.2014, 11.00 Uhr - Vortrag und Diskussion mit Birgit Buchrucker
Moderation Prof. Dr. Gerhard Kraiker

Ort: Donnerschweerstr. 55 

Gründe für ein kritisches Engagement gibt es mehr als genug: Klimawandel, Überwachungs- und Spionagepraktiken der Geheimdienste, die weitreichenden Auswirkungen der geplanten transatlantischen Freihandelszone (ITT), aber auch konkrete Stadt-und Kommunalpolitik.
Die öffentlich wahrnehmbaren Reaktionen bleiben jedoch hinter unseren Erwartungen zurück. Information und Aufklärung reichen offenbar nicht, um Menschen zum Handeln zu bewegen.
Woran liegt das?

Seit den 70er und 80er Jahren hat sich das Nachdenken über den „subjektiven Faktor“ neu belebt. Die zeitgenössischen Beobachtungen von Individualisierung einerseits und konsumgesellschaftlicher Ausrichtung andererseits werfen die Frage auf, wie sich Subjekte bilden. Die Frage, wie sich Gesellschaft durch das Subjekt hindurch reproduziert hat eine lange Tradition:

„Ausnahmslos jede, wie immer geartete Ordnung der gesellschaftlichen Beziehungen ist, wenn man sie bewerten will, letztlich auch darauf hin zu prüfen, welchem menschlichen Typus sie, im Wege äußerer oder innerer (Motiv-)Auslese, die optimalen Chancen gibt, zum herrschenden zu werden.“
 (Weber, M. Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1973) 

Zunächst sollen die Mode der Subjektivierung im Prozess der Moderne historisch rekonstruiert werden. Den Schwerpunkt bilden Gegenwartsanalysen des postmodernen oder postfordistischen Subjekts. Angesichts normativer Erwartungen von Autonomie, Eigenverantwortung, Flexibilität und Kreativität stellt sich die Frage nach neuen Formen des Sozialen.