Prof. Roberto Nigro (Leuphana Universtität Lüneburg) bietet eine Einführung in Antonio Negris Denken.

am 14.12., 11.00 Uhr, Donnerschweerstr. 55

Negris Schriften sind von brennender Aktualität, weil sie über die Gegenwart und ihre möglichen Alternativen nachdenken. Sie sind eine Reflexion über die Demokratie und die Mechanismen, die sie konstituieren können. Sie stellen den Versuch dar, auf die Frage zu antworten, wie eine Mannigfaltigkeit von unterschiedlichen Singularitäten politisch organisiert werden kann.

Seine Schriften brechen so mit einer teilweise auch vom Marxismus inspirierten Tradition, die die Arbeiter:innenklasse als besiegt oder passiv schildert und die Herrschaft des Kapitalismus als total und omnipräsent darstellt. Negri zeigt, dass das Potenzial der Subjektivität nie vollständig vom Kapital subsumiert werden kann und stets Widerstand leistet.

Der Vortrag setzt Negri in die Tradition des Operaismus, der die Dynamik des Klassenkampfs als Motor gesellschaftlicher Transformation anerkennt. Besonderes Augenmerk gilt der Transformation von Produktionsweisen, Subjektivität und Lebensformen im Übergang zum Postfordismus und zur immateriellen, wissensbasierten Arbeit.